FußFuß

Ein Hühnerauge (Clavus), ist eine oft schmerzhafte, nach innen wachsende Schwiele (Verdickung der Haut). Sie entsteht dort, wo Druck und/oder Reibung auf die Haut ausgeübt wird, wodurch sich weitere Schwielen bilden. Hühneraugen treten in der Regel an der Fußsohle, an den Zehenkuppen, an der Zehenspitze, zwischen dem vierten und fünften Zeh oder in der Handfläche auf.

In der Mitte des Hühnerauges sammeln sich abgestorbene Hautreste an. Dies ist an der dunklen Farbe zu erkennen. Daher auch der Name: der dunkle Mittelpunkt ist typisch für Vogelaugen (daher auch Elstern- oder Krähenauge genannt).

Es ist sehr schmerzhaft und fühlt sich an, als hätte man einen Nagel (lateinisch = clavus) im Fuß.

Entstehung

Häufig bildet sich zunächst eine harmlosen Schwiele an den Zehen oder unter den Mittelfußköpfchen - der Körper versucht durch die Bildung von Hornhaut sich vor anhaltendem, mechanischen Druck zu schützen.

Aufgrund der Druckverhältnisse kann sich im Zentrum der Schwiele eine kegelförmigen nach innen wachsende Verdickung der Hornhaut bilden. Dieser dornförmige Zapfen (Sporn) reicht sehr nahe an die schmerzempfindliche Knochenhaut und Zehengelenke heran. Daher kann schon ein geringer Druck starke Schmerzen auslösen.

Ursachen

Orthopädische Besonderheiten wie ein Senk- oder Spreizfuß oder arthrotisch veränderte Zehengelenke begünstigen die Schwielenbildung - ebenso wie ungünstiges Schuhwerk.

Behandlung

Hühneraugen können behandelt werden, indem man die Hornschicht mit Salicylsäure (z. B. in Kollodium gelöst oder in Vaseline eingearbeitet) auflockert (Hühneraugenpflaster oder Tinkturen).
Durch das Auftragen eines Gelpflasters, das den Druck nimmt, über einen ausreichend langen Zeitraum kann das Hühnerauge erweichen und von selbst verschwinden.

Das Hühnerauge kann von einem Fußpfleger weggeschnitten werden, um die Schmerzen zu lindern. Oft kehrt es zurück und eine Nachbehandlung ist erforderlich. Sehr tief sitzende Hühneraugen lassen sich operativ entfernen.

Um die Entstehung eines neuen Hühnerauges zu verhindern, sollte in jedem Fall die Ursache behoben werden, zum Beispiel durch Anpassung des Schuhwerks. In der Apotheke sind auch spezielle Antidruckringe erhältlich, selbstklebende Baumwollringe, die um die Stelle des Hühnerauges geklebt werden können, um den Druck auf diesen Bereich zu verringern.

Wenn sich die Beschwerden trotz eigener Behandlung nicht bessern, bzw. wenn kleine Verletzungen oder offene Stellen nicht abheilen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Gelegentlich handelt es sich bei vermeintliche Hühneraugen um Viruswarzen - insbesondere wenn keine mechanische Ursache erkennbar ist.
Ein Hühnerauge ist empfindlich, wenn man auf die Stelle drückt, während eine Warze schmerzhaft ist, wenn man sie von der Seite drückt.

Arten

Insgesamt gibt es sechs Arten von Hühneraugen, die nach Härte, Aufbau oder Ort des Auftretens unterschieden werden:

Clavus durus
Ein hartes Hühnerauge, das in erster Linie an der Fußsohle, aber auch auf der Oberseite der Zehen auftreten kann.
Clavus mollis
Ein weiches Hühnerauge. Der Clavus mollis tritt meist zwischen den Zehen auf.
Clavus neurovascularis
Ein Hühnerauge, das in der Hornhautschicht von kleinen Blutgefäßen durchzogen und daher sehr schmerzempfindlich ist.
Clavus papillari
Ein schmerzempfindliches Hühnerauge, das an einem klaren weißen Rand erkennbar ist. Unter der Hornschicht liegt entweder ein Bluterguss oder eine gallertartige Schicht.
Clavus neurofibrosus
Ein kreisrunder und tiefgehender Clavus. Der Clavus neurofibrosus ist vernarbt und von Nerven- und Bindegewebsfasern durchzogen.
Clavus subungualis
Clavus subungualis bezeichnet ein Hühnerauge, das sich unter dem Nagel bildet.